Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 24. Oktober 2019

 

99 Namen


Die Freitagsmoschee der Stadt Yazd ist ein imposantes Bauwerk. Sie wurde im 12.Jh errichtet und im 14.Jh grosszügig erweitert. Heute gilt sie als einer der wichtigsten Sakralbauten Irans und wird noch immer genutzt.

Die Halle, die zur Gebetsnische führt, zeichnet sich durch eine abstrakt gemusterte, türkis-weisse Decke aus. Dahinter steckt allerdings weit mehr als nur prächtige orientalische Ornamentik.

Denn die Muster stellen nichts anderes dar als die 99 Namen Allahs in der stark stilisierten kufischen Schrift.

Nach islamischem Verständnis sind die 99 Namen (auch die „schönen Namen Gottes“ genannt) Bezeichnungen für die vielfältigen Eigenschaften Allahs.

Und dann gibt es noch den hundertsten Namen. Der jedoch ist unaussprechbar und dem Menschen unzugänglich.

Mich als Christen berührt diese Anschauung und besonders ihre Umsetzung in Yazd.

Wer sich dort zur Gebetsnische und also zum Gebet begibt, schreitet unter den 99 Namen hindurch: Eine Erinnerung daran, dass Gott nicht auf ein paar Begriffe reduziert werden kann, dass Gott weiter, tiefer und grösser ist als Menschen je erfassen können.

Bis  hin zur Unaussprechlichkeit!

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Ihre Bahnhofkirche

 

Iwan Freitagsmoschee Yazd (2)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©99 Namen Allahs, Moschee Yazd/Autorenfoto

 

 

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