Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 12. Oktober 2016
Sorgen
Jesus hat gut reden: "Macht euch keine Sorgen." Das Leben lehrt uns etwas
Anderes. Das Leben lehrt uns die Sorgen. Wir leben in einer komplizierten Welt. Und wir
kommen nicht darum herum, uns zu sorgen. Wir sorgen uns um unsere Kinder: Kommen sie in
der Schule zu Recht? Wie können wir sie unterstützen und wo müssen wir sie loslassen? Wir
sorgen uns um die Eltern, um die alten Menschen in unseren Familien: Wie lange noch können
sie sich selbst versorgen? Und was kommt dann? Wir sorgen uns um uns selbst, um unsere
Arbeit, unsere Gesundheit. Wie schaffe ich meinen Alltag? Was passiert, wenn ich krank
werde? Werde ich in Würde alt werden können? Reichen Geld und Kraft, um mich und meine
Familie zu versorgen?
Jede Tagesschau lehrt uns, dass wir uns Sorgen machen müssen. Um den Frieden, um die
Umwelt, um gute und gerechte Lebensbedingungen für uns selbst und für viele Menschen auf
dieser Welt. Das sind reale und berechtigte Sorgen. Das Leben lehrt uns die Sorgen. Sie
gehören dazu, wenn wir verantwortlich leben. Wir wissen zugleich, dass es in manchen
Phasen unseres Lebens ein Mass an Sorgen gibt, das uns bedrückt, unser Herz eng macht, uns
unruhig schlafen lässt, von uns Besitz ergreift. Spätestens dann fragen wir, ob wir auch
anders auf unser Leben schauen können. Was hilft wirklich im Angesicht unserer Sorgen?
Sich sorgen hat zum guten Glück in unserem Sprachgebrauch zwei mögliche Bedeutungen. Wir
sorgen uns um etwas oder wir sorgen für jemanden, das heisst, wir kümmern uns um jemanden.
Wenn die Bergpredigt sagt, sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet;
auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet, heisst das nichts anderes als:
Sorgt euch nicht ängstlich um euch selbst, denn Gott sorgt für euch. Gott will, dass wir
den Blick hoffnungsvoll von uns ab- und Anderen zuwenden. Er will, dass wir uns kümmern.
Und wir können es, weil er sich um uns sorgt und sich um uns kümmert. Seine Zusage gibt
uns Kraft und Freiheit. Freiheit zum Leben, Freiheit für andere, Freiheit zum Handeln. Und
zu tun gibt es genug.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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