Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 28. Debruar 2019

Sparen

Wie freute ich mich, als ich von meiner Freundin eine Opernkarte der besten Plätze geschenkt bekam. Ich war frühzeitig dort um noch etwas die Atmosphäre auskosten zu können.

Auf dem flauschigen Teppich wanderten die Besucherinnen und Besucher vor der Vorstellung umher. Die einen mit einem Glas Champagner, die anderen sassen ins Programmheft vertieft auf den edlen Stühlen. Neben den Prospekten welche zum Mitnehmen auflagen, gab es kleine Behälter mit Hustenbonbons. Das Angebot war wohl gedacht damit ja niemand die Vorstellung durch einen Hustenreiz stört.  Zur Sicherheit nehme ich auch eines in die Tasche.

Plötzlich spüre ich einen durchbohrenden Blick neben mir. Eine Frau schaut mich an, geht zum Behälter mit den Bonbons und nimmt sie eine gute  Handvoll solcher. Wahrscheinlich habe ich etwas verdutzt geschaut, die Dame jedenfalls entfernt sich, um nach wenigen Sekunden wieder zu kommen und eine weitere Handvoll Bonbons einzustecken um dann zu verschwinden. Der Behälter war danach sozusagen leer und ich blieb erstaunt zurück. Ja man spart wo man kann. Wenn man schon über Hundert Franken für eine Opernarte ausgibt nimmt man eben die Bonbons mit, die gratis sind. Wer hat, dem wird gegeben, oder was steht da genau in der Bibel?

Mir kam eine andere Geschichte in den Sinn: „Alle Glaubenden aber hielten zusammen und hatten alles gemeinsam, Güter und Besitz verkauften sie und gaben vom Erlös jedem so viel, wie er nötig hatte.“

Wieviel brauche ich zum Leben? Was bin ich bereit zu teilen?

 

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Ihre Bahnhofkirche

 

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