Weg-Wort vom 12. Mai 2009
Gib Rassismus keine Chance!
So lautet der Slogan einer Anti-Rassismuskampagne. Wir alle neigen zu
Rassismus, ob wir das wollen oder nicht. Denn Rassismus knüpft an die
psychische Struktur des Menschen an, sich selbst und seine Umgebung als
Mittelpunkt der Welt zu sehen. Dieses Denken ist offenbar tief in unserer
Seele verwurzelt.
Es hat als Kern die Idee, dass der Fremde aufgrund seiner Hautfarbe oder
seines Aussehens minderwertig ist. Rassismus ist ausserdem die Möglichkeit,
die Wut über die eigene Schwäche auf Menschen abzuleiten, die noch schwächer
sind als man selbst. Ihnen gegenüber kann man sich überlegen fühlen; selbst
wenn man zu Hause nicht viel gilt.
Gibt es überhaupt etwas, was man dem Rassismus, der ja oft beim
herablassenden Blick auf die Fremden anfängt, entgegensetzen kann?
Ja, es gibt etwas, und das ist das klare Bekenntnis Gottes zu den Schwachen,
das sich wie ein roter Faden von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel
durchzieht. Gott fragt nach dem Menschen, dem Unrecht geschieht; das sagt
schon die Geschichte von Kain und Abel. Im Schwachen begegnet uns Jesus, so
wird es unnachahmlich klar in der Rede vom Weltgericht in Matthäus 25
gesagt. Was ihr getan habt einem meiner geringsten Geschwister, das habt
ihr mir getan.
Der Anspruch Jesu an seine Nachfolgerinnen und Nachfolger ist, dass wir den
Schwachen helfen, sie gegen Unrecht, das ihnen zugefügt wird, verteidigen.
Vielleicht muss nicht jeder bei Amnesty international mitmachen oder sich
für Flüchtlinge engagieren (obwohl das schön wäre), aber wir können auch
ohne das alles den Mund aufmachen, wenn mal wieder über Ausländer hergezogen
wird. Hilfsbereitschaft sollte nicht an Grenzen der Sprache, der Religion
oder der Hautfarbe haltmachen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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