Weg-Wort vom 5. Januar 2007
Mit Gott vollbringen wir Taten (Psalm 60)
Im Gespräch höre ich, wie schrecklich das vergangene Jahr für mein Gegenüber
war. Überall wurden Niederlagen erlebt. Liebe Menschen sind plötzlich
verstorben. Gesundheitliche Probleme traten auf. Ein Autounfall ruinierte
die finanzielle Planung. Gott, du hast uns verstossen, du hast uns
zerbrochen! (Psalm 60.3a)
Wie geht es weiter?
Beten Sie für mich! fleht mich mein Gegenüber an.
Nun stelle uns wieder her! ... Hilf uns mit deiner ganzen Macht, erhöre
uns! (Psalm 60.3c,7b)
Und im gleichen Psalm heisst es im letzten Vers: Mit Gott vollbringen wir
Taten. (Psalm 60.14a)
Was steht jetzt im Leben meines Gegenüber an? Darüber machen wir uns
gemeinsam Gedanken. Ganz vieles kommt in den Sinn. Wir schreiben es auf,
ordnen es miteinander, machen eine Prioritätenliste. Aus dem Blick zurück
wird ein Blick nach vorn. Aus Trauer wird Mut zu neuen Schritten. Aus dem
Gefangensein im Alten wird ein Wahrnehmen der Möglichkeiten im Hier und
Jetzt.
Wir können mit Niederlagen leben, wenn wir uns ihnen stellen und sie zu
Drehscheiben für neue Wege machen. Dabei hilft der Blick von aussen. Das
heisst, dass ich meine Situation mit einer Person meines Vertrauens
anschaue. Dass ich mich aufmache und meine Gefühle und Wahrnehmungen in
Worte fasse. So bauen wir miteinander neue Zuversicht und Hoffnung. Und die
Frohbotschaft des Psalms Mit Gott vollbringen wir Taten! wird wahr.
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Hauptbahnhof Zürich
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