Weg-Wort vom 10. April 2013
Der Blick nach oben
Der Philosoph Immanuel Kant hatte mit dem christlichen Glauben seine Schwierigkeiten.
Religiöse Gefühle waren seine Sache schon gar nicht. Aber wenn er aufblickte zum
gestirnten Himmel, dann flösste dieser ihm doch so etwas wie ein Gefühl der Achtung ein.
Ein Gefühl wie sonst nur noch der Blick auf das moralische Gesetz in uns.
Wenn ich an die vielen Weltraumfilme unserer Zeit denke, die wir und unsere Kinder und
Enkel sich anschauen, dann scheint mir, dass es auch immer wieder um das Gefühl geht, das
einen überfällt angesichts der Unendlichkeit des Weltraums. Wenn man diese Weite bedenkt,
wenn man sie in Gedanken zu durchmessen versucht, dann flösst sie uns Achtung ein. Und man
kann sich durchaus vorstellen, dass auch weniger empfindsame Menschen so etwas wie ein
religiöser Schauer durchläuft.
Den Menschen in der Alten Welt ist es genauso gegangen. Der Prophet Jesaia hat gesagt:
"Blickt nach oben und seht: Wer hat diese geschaffen?
Er, der ihr Heer hervortreten lässt, abgezählt, sie alle ruft er mit Namen herbei. Der
Fülle an Kraft wegen, und weil er vor Kraft strotzt, geht kein Einziger verloren.
Warum, Jakob, sagst du, und, Israel, warum sprichst du:
Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht entgeht meinem Gott?
Hast du es nicht erkannt, hast du es nicht gehört: Ein ewiger Gott ist der Herr, der die
Enden der Erde geschaffen hat! Er ermattet nicht und wird nicht müde, seine Einsicht ist
unerforschlich.
Dem Ermatteten gibt er Kraft, und wo keine Kraft ist, gibt er grosse Stärke." (Jes
40,26-29)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://romanangst.wordpress.com/
Das Weg-Wort als iPhone-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1