Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 16. Januar 2015
Mantel abwerfen
"Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer grossen
Menschenmenge Jericho wieder verliess, sass an der Strasse ein blinder
Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von
Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele
wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel
lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte:
Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh
auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf
Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete:
Rabbuni, ich möchte wieder sehen können." (Mk 10,46-52)
Auf den ersten Blick scheint es sonnenklar. "Nid lugg la gwünnt." Das könnte
in etwa das Motto der Geschichte sein. Dieser blinde Bettler macht ja so ein
Theater, ruft und schreit und lässt sich nicht einschüchtern. Und er ist der
Gewinner der Geschichte. Jesus bleibt stehen und lässt ihn zu sich rufen,
der Blinde wird geheilt.
Beim zweiten Blick fällt noch etwas anderes auf: Der Blinde wirft den Mantel
ab. Er befreit sich von "Altlasten" und macht sich auf den Weg. Der Weg der
Veränderung ist nicht einfach. Wenn Bartimäus sehend wird, wird sich sein
ganzes Leben verändern. Im Mantelabwerfen liegt die Bereitschaft, sich auf
Neues einzulassen.
Wo ist meine Bereitschaft, mich auf Neues einzulassen? Und was müsste ich
abwerfen, um eine Veränderung zuzulassen?
Und zum Schluss noch dies: Jesus sieht den Blinden. Er entscheidet aber
nicht einfach selber, was Bartimäus braucht. Er fragt ihn: "Was soll ich dir
tun?" Eine gute Lehre für uns, nicht voreilig zu entscheiden, was unser
Gegenüber brauchen kann oder soll. Der Bedürftige erfährt Ermächtigung, wenn
nicht über seinen Kopf hinweg entschieden wird, was wichtig für ihn ist.
Jesus unterstützt die Selbstverantwortung.
Die Heilung des blinden Bartimäus, eine dreifache Erfolgsgeschichte!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net
Blog:
http://romanangst.wordpress.com/
Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1
Der Weg-Wort-App für die Android-Welt:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche
---
Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
http://www.avast.com