Weg-Wort vom 29. September 2011
Nur ein Apfel
Die Apfelernte ist in vollem Gang. Die Menge und Qualität der diesjährigen
Tafeläpfel ist ausgezeichnet, schreibt der Schweizer Obstverband. Es wird
ein Gesamtertrag von rund 140'000 Tonnen erwartet. Die beliebteste Sorte ist
"Gala", Nummer zwei ist "Golden Delicious", gefolgt von
"Braeburn". Die
Apfelliebhaber kommen also voll auf ihre Rechnung.
In den vergangenen Tagen haben wir den Besucherinnen und Besuchern der
Bahnhofkirche zum Erntedank Äpfel (und Nüsse) angeboten. Und vor Kurzem hat
mir eine liebe Freundin zum Geburtstag (neben anderem) ein Körbchen roter
Äpfel geschenkt - vom kleinen Baum auf ihrem Sitzplatz. Welch köstliches,
persönliches Geschenk!
In meiner Hand liegt ein schöner, reifer, roter Apfel. Er wartet darauf, von
mir gegessen zu werden. Aber ich möchte ihn zuerst betrachten und befühlen.
Eine runde Frucht, die gut in meine Hand passt. Rotgrün in der Farbe, mit
einer glatten, schützenden Schale. Knackig und frisch zum Dreinbeissen.
Angenehm süss-säuerlich im Geschmack. Und gesund ist er auch, der Apfel, mit
seinen Vitaminen und Mineralstoffen. Eine vollkommene Frucht!
Alle Religionen betrachten die "Frucht der Erde und der menschlichen
Arbeit", wie es in jeder katholischen Eucharistiefeier heisst, als ein
Gottesgeschenk. In den christlichen Kirchen ist ein Erntedankfest seit dem
3. Jahrhundert belegt. Es wird in unseren Gegenden Ende September oder
Anfang Oktober gefeiert. In manchen Gemeinden ist dieser Gottesdienst auch
mit einer Solidaritätsaktion zugunsten hungernder Menschen verbunden.
In einer Zeit, in der die ökonomische Betrachtungsweise unserer Welt immer
mehr durch eine ökologische ergänzt werden muss, tut die Rückbesinnung auf
unsere Abhängigkeit von der Natur gut. Sie erfüllt mich im Herbst mit Freude
und Dankbarkeit Gott gegenüber.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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