Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 7. April 2016
Seht, das Lamm Gottes
"Lamm Gottes" Wenn ich das höre, denke ich sogleich an Opfertier, das der
Versöhnung Gottes oder der Götter diente: Opferlamm etwas sehr Wertvolles.
Und wenn Johannes der Täufer seinen Jüngern Jesus so vorstellt, dann will
das was heissen.
Gott soll mit etwas Kostbarem versöhnt werden. Meine Frage dazu: Brauchte
Gott wirklich ein Opfer, um sich mit der Welt zu versöhnen; Jesus wie ein
Lamm zur Schlachtbank geführt, damit Gott zufrieden ist mit den Menschen?
Das Lamm Gottes, nicht Opfertier, aber ein Opfer wird zur Schlachtbank
geführt und man fragt sich wofür?
Ist Jesus "Lamm Gottes", weil an ihm die ganze Brutalität der Welt
exemplarisch sichtbar wird. An ihm mit seiner Unschuld wird nicht nur die
unsinnige Grausamkeit der Welt, sondern auch die Zuwendung Gottes deutlich.
Er ist nicht irgendein Lamm und nicht ein Lamm von irgendjemandem: Er ist
das Lamm Gottes.
Gott stellt sich ganz und gar auf die Seite der Opfer. Niemand kann von
jetzt an sagen: Gott hat es gewollt, ihm ist das höchste Opfer zu bringen.
Im Namen Gottes irgendeines Gottes zu töten, zu opfern, das geht nicht
mehr.
Wie viele tausend Male ist getötet worden im Lauf der ganzen Weltgeschichte,
und ich bin sicher: Nie hatten die Mächtigen ihn auf seiner Seite.
Damit sind wir beim Karfreitag angelangt und so mutet uns Gott noch ein
wenig mehr zu: Ostern, wenn das Lamm Gottes aufsteht, aufersteht.
Wie sollten wir das begreifen. Es steht quer zu unserer Erfahrung. Es ist so
gar nicht in unserem Blickwinkel.
Ostern ermutigt dazu, nicht einzuknicken, wenn die Welt über einem und in
einem zusammenbricht.
Ein Exempel hat Gott mit der Auferstehung statuiert. So geht es wirklich und
wahrhaftig nicht weiter: Unschuldige einfach hinzumorden. Auferstehung
richtet sich dagegen. Auch hier in der Welt hat der Tod, die Machtgier, die
Unterdrückung und Verfolgung nicht das letzte Wort.
Gott setzt die Zerbrechlichkeit des Lebens dagegen oder besser das Leben des
Zerbrechlichen. Er erweckt Leben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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