Weg-Wort vom 27. Juni 2006
Gott öffnet mir Räume (Psalm 16)
Es sind die einfachen Worte, die Halt schenken. Es sind die einfachen
Glaubenssätze, die uns weiterbringen. Das ist meine Lebenserfahrung. Und
einer dieser so wichtigen einfachen Sätze steht im 16. Psalm:
Du zeigst mir den Weg zum Leben. (Ps 16.11a)
Das Du ist wichtig. Du, Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben. Die
Mächtigen, die man überall verehrt, können mich nicht beeindrucken. Wer
ihnen nachläuft, vergrössert sein Leid. Ich giesse ihnen kein Blut hin, mir
kommen ihre Namen nicht über die Lippen. (Ps 16.3f)
Gott ist ganz anders. Ohne Unterlass steht mir der Herr vor Augen; ist er
bei mir, kann ich nicht fallen. Darum freue ich mich überschwänglich. Ja,
ich werde ruhig leben können! Du überlässt mich nicht dem Grab. ... In
deiner Nähe herrscht unermessliche Freude, ewiges Glück an deiner Seite.
(Ps 16.8-10a;11b und c)
So erlebe ich Gott. Er öffnet mir Räume, zeigt mir Möglichkeiten und Wege
auf. Er nimmt mich ernst. Ich darf Schritte wagen in diesem Raum, Wege
ausprobieren. Und ich darf auch einmal falsche Wege gehen. Er lässt mich
nicht fallen. Er erinnert mich an meine Möglichkeiten und hilft mir
umzukehren.
Wie komme ich zu dieser Sicherheit? Indem ich immer wieder den Blick in mein
Leben wage, es gemeinsam anschaue mit Menschen, die ich gern habe und die
mich gern haben. Indem ich Gott im Gebet, im Gottesdienst anspreche. Indem
ich für alles Gute in meinem Leben dankbar bin und alles Schwere als
Herausforderung anschaue, - als Herausforderung, die ich meistern will und
meistern kann.
Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. (Ps 16.7)
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Hauptbahnhof Zürich
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