Weg-Wort vom 22. Juni 2010
Halt machen
Halt machen! Das sollten wir vielmehr tun in vielerlei Weise. Halt machen,
für einen Moment anhalten, aus dem Schnellzug des Lebens aussteigen, Luft
holen, sich orientieren, auftanken, verlangsamen. Halt machen, sich irgendwo
festmachen, eine Verbindung eingehen, die hält und trägt, die erfüllt und
Kraft schenkt.
Vielleicht hat uns der Strassenverkehr verdorben. Da ärgern wir uns, wenn
wir keine grüne Phase haben, wenn wir anhalten müssen. Ja sogar im
Zugsverkehr denkt man jetzt daran, Züge via Computer so zu steuern, dass sie
nicht mehr unnötige Halte einschalten müssen. Das kostet zu viel Energie
und irgendwann einmal auch Geld. Ja, man denkt sogar daran, irgendwann
einmal, nur noch computergesteuerte und lokführerlose Züge zu haben.
Wir brauchen aber das Halt-Machen. Denn wer Halt macht, kann herausfinden,
was ihm Halt gibt. Das ist unsere grosse Chance. Katholische Mitchristen
erleben das ganz bildlich. Das rote ewige Licht, das beim Tabernakel ist,
gebietet Halt zu machen und sich vor Jesus, der in Form des Brotes im
Tabernakel ist, zu verbeugen. Nur am Karfreitag brennt das Licht nicht, weil
das Tabernakel leer ist.
Wer Halt macht, kommt mit dem in Kontakt, was ihm Halt gibt und trägt. Jeder
Halt ist darum eine Chance. Unser Leben, unsere Welt, wir Menschen haben
solche Halte nötig, stündlich, täglich, wöchentlich, einfach immer wieder.
Vielleicht beginnen sie heute damit ganz bewusst. Sie machen Halt. Sie
besinnen sich auf das, was ihnen Halt gibt und was sie trägt. Sie werden
sehen: Das macht sie stark für ihr Leben!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php