Weg-Wort vom 22. Juni 2009
Von welchem Geist sind wir beseelt?
Sie war der gute Geist vom Haus. Das war die einhellige Meinung aller. Sie
hatte immer ein gutes Wort, ein aufmunterndes Lächeln, eine liebevoll
helfende Hand. In ihrem Beisein fühlte man sich einfach wohl. Und wenn ihr
etwas an einem nicht gefiel, konnte sie es einem auf eine Weise mitteilen,
dass man ihr deswegen nicht böse sein konnte.
Von der Kraft des menschlichen Geistes schreibt Phil Bosmans, wenn er fragt,
von welchem Geist wir beseelt sind:
Verschmutzung von Geist ist für das Glück der Menschen noch viel tödlicher
als Verschmutzung von Wasser und Luft. Wenn der menschliche Geist verpestet
und zerfressen ist von Habgier, Profitjagd, Machthunger, Prestigesucht, dann
ist es ihm auch völlig gleichgültig, ob auch in Zukunft diese Welt noch zu
bewohnen ist, ob auch in Zukunft noch Menschen hier leben können. Alles,
selbst Wasser und Luft und die ganze Schöpfung, wird der Gier und dem
Grössenwahn einiger weniger geopfert.
Der Geist des Menschen ist die stärkste Kraft auf Erden, unglaublich
schöpferisch oder unheimlich zerstörerisch. Auch in deinem eigenen Leben
wird alles durch den Geist bestimmt, von dem du beseelt bist. Wirst du
beherrscht vom Geist hemmungsloser Kritik, vom Geist der Unverträglichkeit
und Unzufriedenheit, des Neides, der Hartherzigkeit, der Selbstbemitleidung,
dann werden deine Tage grauer und grauer. Dann machst du dir selbst und
anderen das Leben grauenvoll, ein Stückchen Hölle auf Erden.
Ich wünsche dir
einen Geist der Güte und Liebe, des Optimismus und der
Hoffnung, den Geist Gottes, der die steinernen Herzen wegnimmt und der dir
die schönste Frucht in den Schoss fallen lässt: wahre, tiefe Lebensfreude,
die sich die reichsten Menschen mit allem Geld der Welt nie und nimmer
kaufen können.
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Beat Schlauri, Susanne Wey
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