Weg-Wort vom 10. April 2012
Gott hilft uns
"Ich will alles, ich will alles und zwar sofort." So hiess es in einem alten
Schlager. Der kleine Hävelmann von Theodor Storm rief: "Mehr, mehr!" und bis
heute liegen Kinder ihren Eltern gerne mit ähnlichen Schlachtrufen in den Ohren - auf
Reisen und an der Supermarktkasse.
Dabei macht es nicht unbedingt glücklich, wenn Wünsche unverzüglich erfüllt werden. Die
Sehnsucht nach etwas kann sogar ein schöneres Gefühl hervorbringen als die Erfüllung.
Psychologen sagen denn auch, dass die Fähigkeit zum Triebverzicht eine entscheidende
Fähigkeit ist, um in unserer Gesellschaft aufzusteigen und Anerkennung zu finden. Wer
immer alles sofort haben und erleben will, wird es nicht weit bringen.
Geduld ist also eine soziale Kompetenz. Oder wie formuliert es der Schreiber der
Klagelieder:
"Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen."
(Klgl 3,26 in der Lutherübersetzung)
Dieses Wort aus den Klageliedern sagt aber noch mehr aus:
Wer geduldig auf Gottes Hilfe hofft, weiss sich auf der richtigen Seite. Auch wenn nicht
alles sofort nach Wunsch läuft - diese Geduld hat das tiefe Wissen hinter sich, dass Gott
da sein wird, wenn es gilt.
Das ist ein gutes Gefühl, eben "ein köstlich Ding", zu wissen, dass Gott bei uns
ist und letztendlich zu uns halten wird.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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