Weg-Wort vom 7. Februar 2011
Jesus nachfolgen
Jesus spricht zu den Menschen und meint:
„Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten und den Hohen Priestern und
den Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. Und er
sprach das ganz offen aus.
Da nahm ihn Petrus beiseite und fing an, ihm Vorwürfe zu machen. Er aber wandte sich um,
blickte auf seine Jünger und fuhr Petrus an: Fort mit dir, Satan, hinter mich! Denn nicht
Göttliches, sondern Menschliches hast du im Sinn.“ (Mk 8.31-33)
Das kann doch nicht sein, dass der Mensch, den ich so bewundere, der mit so viel bedeutet,
keine besseren Zukunftsaussichten hat? Ich verstehe Petrus. Ich verstehe, dass er Jesus
Vorwürfe macht. Das, wofür er steht, darf doch nicht so zu Ende gehen! Das kann doch nicht
sein!
Und dann die scharfe Reaktion von Jesus. Wer wie Petrus denkt und spricht, der ist wie
Satan, der hat nur Menschliches, nicht aber Göttliches im Sinn.
Ich weiss nicht, wie es Petrus damals ergangen ist, aber mir nimmt das heute noch die
Luft. Und ich brauche viel Zeit, um das zu verstehen. Was ist der Schlüssel zum richtigen
Verständnis?
Nun: Jesus braucht keine Bewunderinnen und Bewunderer. Jesus braucht Nachfolger und
Nachfolgerinnen. Nachfolgen – leben, wie er lebte und lebt und im Leben auf das Leben aus
sein. Das Auf-etwas-aus-Sein setzt in Bewegung und gibt dem Leben Spannkraft. Nachfolge
ist ein Synonym für ein Verhältnis zur Welt und zum Menschen, das von Interesse geleitet
ist: teilnehmen, alles mit den Augen der Liebe sehen. Es ist die Bestimmung menschlichen
Lebens, nie fertig zu werden, das Absolute nie zu erreichen, das Vollkommene nie zu
schauen.
Wer von uns so viel verlangt, muss um einen noch grösseren Gewinn wissen. Das interessiert
mich. Darum hat sich seinerzeit Petrus und heute auch ich mich auf Jesus eingelassen. Und
wie steht es mit Ihnen?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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