Weg-Wort vom 5. März 2013
Glauben!
Ich erinnere mich an meinen Religionsunterricht vor vielen Jahren. "Der
richtige Glaube ist das Wichtigste", wurde uns erklärt. "Wer glaubt, der
muss sich keine Sorgen machen, glaubt nur ganz fest." Eine Schulkollegin
fragte: "Was genau sollen wir denn glauben?"
Diese Frage beschäftigt mich bis heute.
Die Frage nach dem Glauben ist für Christinnen und Christen zentral. Was
sollen wir glauben? Woran sollen wir glauben? Im Apostolischen
Glaubensbekenntnis ist der christliche Glaube für die reformierte, wie für
die katholische Kirche festgeschrieben: "Ich glaube an Gott, den Vater, den
Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde
"
Das Glaubensbekenntnis können wir auswendig lernen, das muss aber noch
nichts mit unserem Glauben zu tun haben. Wenn das Glaubensbekenntnis gut
auswendig gelernt ist, aber nicht verinnerlicht und verstanden ist, was hat
es dann mit unserer konkreten Lebenserfahrung und Lebensrealität zu tun?
Glaube und Leben in Einklang bringen, das ist das Ziel. Und dabei ist für
mich klar: Glaube ist keine Pflicht und kein Gefängnis. Glaube ist
zuallererst ein liebevolles Angebot Gottes. Es ist das JA Gottes zu mir, zu
Dir, zu jedem einzelnen Mensch. Dazu gehört: "Ich bin da, Beschützer eurer
Eltern, Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs und ihrer Frauen, 'Ich
bin da' ist mein Name." (Ex 3,15)
Wenn wir die ausgestreckte Hand Gottes ergreifen, kann unser Leben sich mit
Glauben und glaubendem Vertrauen und Handeln füllen. Dann können unsere
Ängste sich in Trost wandeln, unser Leben sich mit Sinn füllen, dann wird
das Glaubensbekenntnis lebendig. Dann ist in diesem, unserem persönlichen
Glaubensbekenntnis, nichts "festgeschrieben" sondern dann sind Glaube,
Hoffnung und Liebe am Wirken.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche m Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net