Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 12. Juli 2019
Fehler und Laster
Fehler, die man macht sind nicht dasselbe wie Fehler die man hat. Laster
wären dann eine Art chronische Krankheit der Seele. Wie Fehlhaltungen des
Körpers zu Schmerzen und zu dauernden Schäden des Körpers führen, so können
Fehlhaltungen oder Laster zu Fehlverhalten der Menschen führen.
Alles etwas kompliziert, oder doch nicht? Uns allen sind schon Fehler
unterlaufen. Dann haben wir die Möglichkeit uns zu entschuldigen oder etwas
wieder gut zu machen. Schwieriger wird es mit unseren Fehlhaltungen,
körperlich und seelisch. Prägungen und Verhaltensmuster beeinflussen unser
Leben und bewirken gelegentlich ein Durcheinander in Seele und Psyche eben
Fehlverhalten. Wie oft hören wir am Bahnhof den Satz: Ich stehe mir einfach
selber im Wege, ich kann mich nicht ändern, ich bin eben so. Das belastet.
Ein klares, noch so kleines Ziel kann dann helfen einen Ausweg aus der
verfahrenen Situation zu finden.
Wann habe ich mir zuletzt etwas Gutes getan? Was tue ich gerne in meinem
Leben? Wer ein klares Ziel vor Augen hat wird dadurch beflügelt, auch wenn
der Weg dorthin mühsam ist. Anstelle der eigenen Antriebslosigkeit wird die
Spannkraft des Herzens wieder spürbar. Wie schön, wenn jemand mit aufrechtem
Gang aus dem Gespräch geht und trotz Fehler und Laster erfährt, dass er oder
sie ein liebenswerter Mensch ist. Im Brief an die Gemeinde in Philippi sagt
Paulus: Ich vergesse was hinter mir liegt und Strecke mich aus nach dem was
vor mir liegt. Für Paulus ist dieses Ziel Christus. Und für uns?
Kein Fehler und kein Laster ist so gross, dass ich es nicht wert wäre, ein
Ziel vor Augen zu haben das mich beglückt und beflügelt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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