Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 7. April 2017
Palmsonntag
Viele Leute hörten, dass Jesus zum Pessachfest nach Jerusalem kommen würde. Sie gehen vor
die Stadt, Jesus entgegen. Sie rufen Jesus zu: „Hosanna, gepriesen, der da kommt im Namen
Gottes, der König Israels.“
Diese Begebenheit folgt im Johannes-Evangelium auf die Erzählung, in der Jesus den toten
Lazarus aus dem Grab gerufen hat. Dieser Mensch, der Tote erwecken kann, er muss gefeiert
werden. Die Begeisterung des Volkes ist grenzenlos. In der Bibel wird geschildert, wie sie
Kleider auf der Strasse ausbreiten, Zweige von den Bäumen auf den Weg legen und Hosanna
rufen. Dieser „Prophet“ wird umjubelt. Alle Hoffnungen (auf einen politischen Umsturz)
werden auf ihn gesetzt.
Wie nah beisammen liegen doch das „Himmel hoch jauchzend“ und das „zu Tode betrübt“. Nur
wenige Tage später wendet sich das Blatt, die Hosanna-Rufe werden zu „kreuzigt ihn!“.
Die Jubelschreie gibt es auch heute. Menschen und Persönlichkeiten werden umjubelt,
gepriesen, ja vergöttert. Und dann?
Personenkult, das unkritische Hochheben von Persönlichkeiten bis in den Himmel, blinde
Gefolgschaft… das kann verheerende Wirkung zeigen.
Wachsame, hinterfragende Blicke und wohlwollende Herzlichkeit sind nötig. Selber denken,
menschenfreundlich handeln und Friedfertigkeit leben tut Not.
Der Palmsonntag ist die „Tür“ zur Karwoche. Eine Einladung, unsere Jubelrufe zu überdenken
und unsere „Nachfolge“ zu hinterfragen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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