Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 9. April 2015
Endlich Ostern so schnell vorbei?
In wie vielen Läden bin ich gewesen, an wie vielen Läden vorbeigegangen:
Alle haben sich nach Ostern gesehnt. Endlich Ostern: Der Verkaufsschlager!
Und dann die Ferien, wie viele haben sich auf erholsame Kurzferien gefreut,
auch wenn sie dazu stundenlang im Stau zubringen mussten. Der Karfreitag.
Ihn gibt es fast nicht mehr, er verlängert die Ostertage und sonst?
Es erinnern sich doch noch einige, dass es hier um den Tag der Kreuzigung
Jesu Christi handelt. Darum kein Fleisch, sondern Fisch zum Mittagessen.
Aber sonst? Wird er in unsern Breitengraden in der Woche vor Ostern, der
Karwoche, so stiefmütterlich behandelt, weil uns fast jeder Tag als
Karfreitag entgegenkommt? Kein Tag vergeht ja, an dem nicht irgendwo auf der
Welt sich eine menschliche Tragödie abspielt.
Wir hören und sehen und lesen nur Weniges davon: Nur die besten Katastrophen
werden uns zur Kenntnis gebracht. Und was machen wir damit? Schalten wir den
Fernseher aus, klappen die Zeitung zu, stellen das Radio ab und das Handy
gleich auch. Hilflos den täglichen Katastrophen, den täglichen Karfreitagen
ausgeliefert, sehnen wir uns nach guten Nachrichten.
Wir sehnen uns nach Ostern in unserem Alltag, nach Nachrichten, die vom
Bewahren und Umsorgen berichten, vom widerständigen Auferstehen gegen alles
Unheil dieser Welt.
Endlich Ostern!
Ich kann die Sehnsucht nach diesem überwältigenden Ereignis verstehen:
Auferstehung, Leben in einer Welt, in der Leben je nach Ort, wenig bis null
Wert hat. Erfülltes Leben, das dem Tod ins Gesicht lacht, das aus der Grube
heraustanzt. Leben in der Person Christi, nicht mehr am Kreuz, nicht mehr im
Grab, sondern mitten unter uns.
Ostern tut so gut, endlich ist es wieder da und es bleibt auch, wenn die
Osterhasen schon längst gegessen sind. Ostern bleibt übers Jahr: An jedem
Tag und nicht nur an den Sonntagen können wir Ostern und damit das Leben,
das sich durch nichts ersticken lässt, feiern. So soll das auferstandene
Leben gefeiert werden. Das Leben, das sich nicht unterkriegen lässt, soll
gefeiert werden!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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