Weg-Wort vom 20.April 2006
Eine nachösterliche Geschichte
Ostern ist vorbei die Eier und die Schokoladenhasen sind teilweise
verspeist, wir können wieder zur Tagesordnung übergehen. Auch von Frühling
war ja bis jetzt nicht viel zu spüren. Aber wie geht es Ihnen mit der
Osterbotschaft? Mit der Geschichte von der Auferstehung? Ist doch schwierig
das zu verstehen. Wenn Sie auch zu den Menschen gehören, die daran zweifeln,
dann sind sie in guter Gesellschaft. Schon zur damaligen Zeit, als die
dramatischen Ereignisse in Jerusalem passierten, gab es enge Vertraute von
diesem Jesus von Nazareth, die traurig über den Tod ihres Meister unterwegs
sind von Jerusalem nach dem Dorf Emmaus. Sie können den Gerüchten nicht
glauben, dass ihr Herr und Meister auferstanden sei.
Auf ihrem Weg gesellt sich ein Fremder dazu, der jedoch kann ihnen genau
erklären was passiert ist und dass dies alles schon im Voraus prophezeit
worden sei.
Keiner der beiden Wanderer merkt wer sie da begleitet, bis sie in Emmaus
ankommen. Mit dem für uns heute bekannten Vers: Bleibe bei uns, denn es
will Abend werden und der Tag hat sich geneigt, bitten sie ihren fremden
Begleiter doch noch zum Abendessen zu bleiben. Beim Brechen des Brotes und
beim Tischgebet gehen ihnen die Augen auf und sie erkennen im Fremden ihren
auferstandenen Herr und Meister.
Auch wenn Jesus vor ihren Augen wieder entschwindet, so wie er plötzlich
aufgetaucht ist, macht das die Jünger nicht traurig, sondern in ihnen wird
neues Leben wach. Mit neuer Begeisterung gehen sie zurück nach Jerusalem zu
dem Ort aus dem sie geflohen sind. Jetzt können sie der Nachricht von der
Auferstehung glauben, sie sind ihrem Meister als Auferstandener begegnet und
das gibt ihnen ganz neue Hoffnung.
Weil Menschen von der Botschaft des Auferstandenen überzeugt wurden, deshalb
gibt es heute nach 2000 Jahren noch Kirche. Die Jünger haben die Botschaft
weitergetragen und in die ganze Welt verbreitetet, weil sie nach dieser
Begegnung überzeugt waren, dass der Auferstandene mit ihnen unterwegs ist.
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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