Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 7. Dezember 2018
O Tannenbaum
Der Christbaum ist heidnisch, vorchristlich, unchristlich. In der Bibel kommt er gar nicht
vor. Es gibt dieses Verdammungsurteil zu einem unserer liebsten Weihnachtsbräuche.
Macht nichts, sage ich mir. Der Christbaum hat sich längst gut und nachvollziehbar mit
einer christlichen Deutung verbunden. Die geht so:
Adam und Eva, das erste Menschenpaar hat sich im Paradies schlecht benommen. Es hat von
einem Baum trotz Verbots die Früchte gegessen. Rumms! Gott knallt die Türe zu seinem
Obstgarten zu. Ein Wächterengel versperrt den Eingang zum Paradies. Hier kommt niemand
mehr herein. Ihr könnt weiterleben, aber so einfach wie vorher wird es nicht mehr sein!
Dann kommt ein neues Paar, Maria und Josef, und mit ihnen ein anderer Anfang. Das
Christkind, das göttliche Kind, das Maria auf die Welt bringt, macht Gottes Garten mit
seinen Bäumen wieder zugänglich. Der Christbaum ist ein Symbol dafür und verbreitet nun
überall auf der Welt paradiesische Weihnachtsfreude.
Bäume daheim und in den Städten werden bunt geschmückt und beleuchtet, sie bringen Duft in
die gute Stube, man legt Geschenke darunter, sitzt darum herum und singt. In Schweden
tanzt man sogar um den Christbaum herum. In Zürich freue ich mich immer, wenn ich beim
Singing Christmas Tree vorbeikomme, wenn dort gerade ein Chor Weihnachtslieder singt,
Leute davor stehen und fröhlich sind.
«O Tannenbaum, o Tannenbaum», das ist das Lied zum Lobe des Christbaums, das Lied vom
offenen Paradies. Also bitte am Heiligen Abend kräftig singen und jetzt schon mal üben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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