Weg-Wort vom 22. April 2013
Hut bis Helm
Sind Sie Hutträgerin, Hutträger? In meinem Umfeld gibt es doch einige
HutträgerInnen. Wenn ich zurückschaue, frage ich mich ob sie da noch
häufiger waren. Ist es so, dass heute die Schirmmützen (vielleicht eine
neue Art der Uniformierung?) das Huttragen verdrängt hat?
Der Hut als Sinnbild hat dennoch nicht ausgedient!
Etwas Konkretes aus dem Hut zaubern ist nur Zauberern vorbehalten. Den
Ausdruck kennen wir aber auch im Alltag; da wird die Redewendung angewandt,
wenn jemand etwas überraschend präsentiert.
Alles unter einen Hut bringen ist ein "Kunststück", das wir immer wieder
üben. Dabei denken wir an das koordinierte Erledigen von Familienarbeit,
Erwerbsarbeit, Freizeit und an vieles mehr, das wir auch noch machen müssen
oder möchten.
Der Hut als Schutz vor Sonne oder dann der Helm als Schutz vor Verletzungen.
Wenn ich einen Hut bewusst betrachte, wundert es mich nicht, dass wir Wörter
haben wie be-hüten, Ob-hut, be-hut-sam oder Schaf-hüter.
Papst Franziskus hat in der Eucharistiefeier zum Beginn des Petrusdienstes,
am 19. März die "Berufung zum Hüten" zum Thema gemacht.
"Wir sehen auch, welches die Mitte der christlichen Berufung ist: Christus!
Hüten wir Christus in unserem Leben, um die anderen zu behüten, um die
Schöpfung zu bewahren."
Mit oder ohne Hut, wir sind aufgefordert zu behüten, Obhut zu gewähren,
behutsam miteinander umzugehen.
Und, last but not least: Kluge Köpfe schützen sich, wir müssen auch mit uns
selber behutsam umgehen. "Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst." (Mk 12,31)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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