Weg-Wort vom 11. September 2009
Unsere Mitmenschen anlächeln
Wir Christen sollten fröhlicher sein, unsere Mitmenschen mehr anlächeln! Der
Grund dafür ist nicht, dass wir glücklicher sind als andere oder bessere
Zukunftsaussichten haben. Der Grund ist allein, dass uns jemand zulächelt,
dass Gott uns zulächelt.
Diese Wahrheit wird in unseren mitmenschlichen Erfahrungen nicht
ausgeschöpft. Dabei ist sie so wichtig und will immer mehr an Bedeutsamkeit
gewinnen. In ihr spiegelt sich die Gnade Gottes: sein freundliches Antlitz.
Die Sorgen auf Gott werfen heisst nicht, sie abschütteln. Gemeint ist
vielmehr: die Sorgen und Ängste aussprechen, sich bewusst machen nicht nur
im stillen Kämmerlein, sondern vielleicht in klärenden oder erleichternden
Gesprächen, vielleicht gar auf dem politischen Parkett.
Wo wir, was uns bedrückt, herauslassen, mitteilen, ereignet sich immer
Befreiung. Der Brauch, Sorgen und Hoffnungen auf Zettel zu schreiben und an
Kreuze zu heften oder in kleine Mauerritzen zu schieben, wie an der
Klagemauer in Jerusalem, ist so abwegig nicht. Er erleichtert.
Nicht dass dann alles erledigt ist, die Angst beseitigt wäre, die weitere
Sorge verboten und die Anstrengung, Leben und Zukunft zu meistern, das
Zeichen des Unglaubens trüge. Nein! Aber es ist ein Strahl von Hoffnung
zwischen uns und unsere Sorgen gedrungen, so wie wenn uns jemand zulächelt:
Ich weiss, du schaffst es. Sei tapfer! Das kann unsere Anstrengung
verdoppeln, unsere Kraft und unser Engagement vergrössern. Ein ermutigendes
Lächeln wirkt, als lege einer mit Hand an und hilft, die Last zu bewegen.
Deshalb sollen wir Christen unsere Mitmenschen anlächeln. Wir haben dazu
allen Grund. Wir tragen darin die Gewissheit weiter, dass Gott uns zulächelt
und damit sagt: Du bist mir wichtig. Mir liegt an dir. Du bist nicht
allein. Fasse Mut!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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