Weg-Wort vom 21. April 2009
Was wir in unseren Herzen denken
Was wir zutiefst in unseren Herzen denken, bestimmt unser Leben mehr, als
uns vielleicht lieb ist. Der folgende Text von Ludger Schulte lädt uns ein,
unsere Herzensgedanken nachsichtig und mit Weitsicht zu erforschen:
Was denkt ihr in euren Herzen? Im Herzen, das meint eben dort, wo die Mitte
ist, wo Erkennen und Handeln entstehen, wo der Ausgangspunkt alles folgenden
Denkens ist, wo das Denken schliesslich in die Hand fliesst. Was für ein
Denken bestimmt meine Person als Ganze und meine Handlungen? In der
jüdischen Überlieferung gibt es eine Kurzweisheit:
Achte auf deine Gedanken,
denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten,
denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter,
denn er wird dein Schicksal.
Eines greift ins andere: die Gedanken ins Wort, das Wort ins Handeln, das
Handeln in die Gewohnheit, die Gewohnheit in den Charakter, und schliesslich
ruft unser Charakter unser Schicksal. Was denkt ihr in euren Herzen?
Am Anfang, als Quelle, die alles bestimmt, stehen meine Gedanken. Sie
ergreifen nach und nach all meine Lebenssphäre. Das kann mich zum ewigen
Nörgler, Pessimisten, Frustrierten und Zitronenbeisser machen oder zu einem
Menschen der Weitherzigkeit, der Hoffnung, der Friedfertigkeit und des
Humors. Was aus meinem Leben wird, beginnt nicht erst bei den Handlungen,
sondern bei meinen Gedanken, die ich im Herzen trage.
Welches sind meine Herzensgedanken? Über mich selbst? Über die Menschen um
mich herum? Über meine Arbeit? Über das Leben und die Welt? Und über
Gott?
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Beat Schlauri, Susanne Wey
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