Weg-Wort vom 25. Januar 2013
Der 100. Name Gottes
In der Bahnhofkirche kommen fast täglich Muslime zum Gebet. Für sie steht
darum ein Gebetsteppich bereit. Und am Boden ist eine Qiblah angebracht,
welche die vorgeschriebene Gebetsrichtung nach Mekka anzeigt.
Der Islam kennt 99 Namen für den einen Gott. Jeder dieser Namen steht für
eine Eigenschaft Gottes. Gläubige Muslime rezitieren mithilfe der
Gebetskette Tasbih genannt die Namen Gottes. Sie hat 33 oder 99 Perlen,
die für die 99 Namen Allahs stehen: Wahrlich, Gott hat neunundneunzig
Namen, einen weniger als hundert. Wer sie aufzählt, geht ins Paradies. Der
100. Name Gottes aber ist nach islamischer Auffassung unaussprechbar und den
Menschen unbekannt.
Die im Koran enthaltenen Namen benennen die verschiedenen Eigenschaften
Gottes: Er ist der Erhabene, der Erbarmer, der Barmherzige, der Erniedriger
der Hochmütigen, der Erhöher der Demütigen und Bescheidenen, der Ernährende,
der Erhörer der Gebete, der Verborgene, den niemand wirklich begreifen kann
Immer schon haben die Menschen versucht, ihre Gotteserfahrungen zu
umschreiben, indem sie ihm Namen gegeben haben. Auch in der Bibel stehen
unzählige Namen und Bezeichnungen für Gott: Allmächtiger, Herr der Heere,
Hirte, Erlöser, Vater
Manche Namen klingen für uns unverständlich oder gar
bedrohlich, andere sind leicht verstehbar und trostvoll. Gott lässt sich
nicht mit einem Namen beschreiben oder festlegen. Er zeigt sich uns immer
neu und überraschend und bleibt doch der Unfassbare.
Übrigens: Einer arabischen Legende zufolge kennt nur das Kamel den 100.
Namen Allahs, weshalb es seinen Kopf so stolz erhoben trägt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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