Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 13. Januar 2016
Einen Menschen als Menschen sehen
Wenn wir einen Menschen sehen, dann sehen wir ihn ja meistens in einer ganz
bestimmten Rolle: Als unsere Frau oder als unseren Mann, als unseren Freund,
als unseren Nachbarn oder als unseren Gegner, als unseren Vorgesetzten,
unseren Kollegen oder als unseren Untergebenen, als Pfarrer, als
Gemeindeglied, als Arzt, als Verkäufer, oder in wie viel mehr Rollen wir
Menschen sehen können.
Nur selten sehen wir einen Menschen nicht in einer bestimmten Rolle, sondern
einfach als Menschen und das heisst als Geschöpf Gottes, von Gott ebenso
geliebt wie ich selbst; ein Mensch mit ähnlichen Sehnsüchten
und Hoffnungen wie ich selbst, ein Mensch mit ähnlichen Zweifeln und
Verzweiflungen wie auch ich.
Einen Menschen als Menschen sehen, hat mit Würde, mit Menschenwürde
zu tun, und zwar mit der Würde, die Gott jedem Menschen unabhängig von
seiner sozialen Stellung, von seinem Alter, seinem Geschlecht, seiner
Hautfarbe, seiner Nationalität und seiner Religion geschenkt hat. Einen
Menschen als Menschen zu sehen, daran erinnert uns Jesus immer wieder, wenn
er selbst einem Menschen begegnet, ihn ansieht und zu ihm spricht. Und dabei
kommt Jesus diesem Mensch sehr nahe, so nahe, dass er sich auf diesen
Menschen ganz und gar einlässt, auf seine Lebensumstände, auf seine Freuden
und auf seine Leiden, auf seine Höhen und auf seine Tiefen.
Und nie fragt Jesus nach dem Wert eines Menschen. Die Frage nach dem Wert
von Menschen ist immer eine gefährliche Frage. Denn derjenige, der fragt,
was Menschen wert sind, will Menschen bewerten. Die Menschen werden in
unterschiedliche Gruppen eingeteilt in Gute und Böse. Wer nach dem Wert
von Menschen fragt, selektiert in Wertvolle und Wertlose.
Jesus setzt andere Massstäbe. Wenn er am Fest der Zöllner und Sünder
teilnimmt, wendet er sich denen zu, die seine Nähe besonders brauchen. Jesus
hat eine Vorliebe für die Schwachen, für die Kranken, für die Armen, für die
Sünder.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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