Weg-Wort vom 21. März 2006
Die Menschen sind als Gottes Geschöpfe gleich
Am 21. März 1960 starben in Sharpville in Südafrika 69 friedlich gegen den
Rassismus demonstrierende Menschen durch die Kugeln der Polizei, 1967 wurde
durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen dieser Tag zum
Internationalen Tag gegen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung
erklärt.
Auch die Kirchen sind in ihrer Geschichte immer wieder schuldig geworden,
weil sie versucht haben, eine theologische Begründung der Minderwertigkeit
von Menschen zu liefern. Wie oft haben sie ihr Glaubensbekenntnis
verleugnet: Die Menschen sind als Gottes Geschöpfe gleich. Darum gilt:
Es schmerzt uns,
wenn wir sehen und erkennen,
dass Gottes Heilige Schrift missbraucht wurde,
um zu rechtfertigen, dass Menschen missachtet
und den Unterdrückern ein gutes Gewissen gemacht wurde.
Gott, erbarme dich!
Es schmerzt uns,
wenn wir merken und erkennen,
dass Gottes gutes Evangelium verkehrt wurde,
um Intoleranz und Gewalt zu rechtfertigen
und die Gewalttäter in Deinem Namen auftraten.
Christus, erbarme dich!
Es schmerzt uns,
wenn wir spüren und erkennen,
dass wir und unsere Geschichte nicht unschuldig waren,
und die Finger, mit denen wir auf andere zeigten,
auf uns zurück wiesen uns zum Gericht.
Gott, erbarme dich über uns.
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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