Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 20.Februar 2017
Begegnung
Im Lukasevangelium wird berichtet, dass die Eltern Jesu das Kind in den
Tempel brachten. Dieses Fest feiern wir heute unter dem Namen Darstellung
des Herrn. Mir gefällt der ostkirchliche Name des Festes besser: Fest der
Begegnung. Im Tempel begegnet das Kind Jesus dem greisen Simeon und der
Prophetin Hanna und bringt so das Licht Gottes unter die Menschen.
Einfacher ausgedrückt könnte man sage, wem Gott begegnet, dem geht ein Licht
auf. Oder aber umgekehrt: Wo Menschen sich begegnen, da wird Gott
Wirklichkeit.
Ich erinneren mich an Kindergeburtstage mit vielen spielnden, lachenden
Kindern, die am Ende des Nachmittags alle mit roten Köpfen zufrieden und
müde von Ihren Müttern und Vätern abgeholt wurden. Oder an Hochzeitsfeste
mit einer strahlenden Braut, die überwältigt war, dass so viele Menschen sie
auf dem Weg vor denTraualtar begleiten.
Mich macht es dann jeweils etwas traurig, wenn ich höre: Wir feiern unsere
Hochzeit im kleinen Rahmen, lieber zu viert gut und teuer essen als
Verwandte und Freunde füttern. Oder wenn Eltern ihren Kindern sagen, nein
wir laden keine Kinder ein zu deinem Geburtstag, die machen nur überall
alles schmutzig. Wo bleiben da die Begegnungen? Es gibt gute Gründe für
Feste im kleinen Rahmen, solang die Begegnung mit den Mitmenschen nicht
aubleibt. Denn erst im Gegenüber spiegelt sich die Liebe Gottes zu uns
Menschen, geht sein strahlendes Licht über uns auf. Oder mit den Worten des
Philosophen Martin Buber ausgedrückt: Alles wirkliche Leben ist Begegnung.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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