Weg-Wort vom 26. Juni 2006
Staunen (Psalm 8)
Das ist der Unterschied zwischen dir und mir: Wenn ich einen Elefanten sehe,
dann staune ich über die Form und Grösse dieses Geschöpfes. Und mein Staunen
lässt mich lachen und mich freuen über dieses wunderbare Tier. Und ich danke
Gott: Herr, wie herrlich wirkst du auf der ganzen Erde. Dein Glanz
überstrahlt den Himmel. Kindergeschrei zeugt von deiner Macht. (Ps 8.2f)
Und du überlegst Dir: Ist seine Haut dick oder dünn? Wie gebraucht er den
Rüssel? Was sollen diese Flatterohren? Wie dick sind seine Füsse? Warum ist
der Schwanz so klein? Es fehlt nur wenig, und der Mensch wäre Gott! Macht
und Glanz hast du ihm verliehen. Du lässt ihn über deine Geschöpfe
herrschen, du hast ihm alles unterworfen: Schafe und Rinderherden und das
Wild auf freiem Feld; die Vögel in der Luft und die Fische, die im Meer
dahinziehen. (Ps 8.6-9)
Eigenartig du und ich, wir kommen im gleichen Psalm vor. Da staune nicht
nur ich, sondern auch du! Wer hätte das gedacht? Verschiedene Sichtweisen
und Lebensentwürfe machen Gott Freude. Miteinander können wir erfassen und
bestaunen, was er geschaffen hat.
Und ich spüre: Auch du staunst auf eine andere Weise. Auf verschiedenen
Wegen kommen wir aufeinander zu und gewinnen ein immer genaueres Abbild
dessen, was ist. Herr, wie herrlich wirkst du auf der ganzen Erde. (Ps
8.10)
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Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
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