Weg-Wort vom 4. März 2007
Wellness
Wellness wird immer beliebter. Viele Menschen möchten ihr körperliches
Wohlbefinden steigern und etwas für ihre Gesundheit tun. Sie sorgen sich
pfleglich um ihren Körper und übernehmen so auch ein Stück Verantwortung für
ihre Gesundheitsvorsorge.
Die Pflege des Körpers tut zudem der Seele gut. Wellness wird so zur Kunst,
das Leben nicht nur mit mehr Sinnlichkeit zu bereichern, sondern ihm mehr
Sinn zu verleihen.
Der Grundsatz ein gesunder Geist in einem gesunden Körper verweist uns
auch auf das umgekehrte Verhältnis: Wellness für die Seele tut dem Körper
gut.
Unsere Seele und unseren Geist können wir auf vielfältige Weise pflegen und
ihr Wohlbefinden fördern:
Mich zum Beispiel in Ruhe hinsetzen, tief durchatmen und entspannt über mich
selbst nachdenken:
Wie fühle ich mich? Wie geht es mir wirklich? Was beschäftigt mich in meinem
Innersten?
Mir dabei erlauben, alles anzusehen und anzunehmen, was in mir auch
unbewusst da ist:
meine Fragen, Zweifel und Sorgen, die Enttäuschungen und Verletzungen, die
Wut, den Schmerz und die Trauer, meine Schwächen und Stärken, die
Boshaftigkeit wie auch die Gutherzigkeit, meine Freude und meinen Glauben an
die Möglichkeit, die innere Kraft und meinen Mut ...
Meiner Seele, meinem Geist und meinem Körper tut es gut, wenn ich mir mit
einem täglichen Ritual auch wenn es manchmal einige Überwindung kostet
solche Aus-Zeiten gönne. Wenn ich mich aus meiner umtriebigen Routine
ausklinke, innehalte und prüfe, ob das Vordergründige auch das Wesentliche
ist. Ob das, was mich im Moment umtreibt, das ist, was ich eigentlich will.
Kraftvoll und zuweilen heilend ist es, wenn ich mich über mein Innenleben
ausspreche bei einem Menschen, der mir einfühlend zuhört, mich versteht,
alles, was in mir da ist, mit mir aushält und mir Mut macht, es anzunehmen.
Meiner Seele tut es auch gut, wenn ich mich im Gebet bei Gott über alles
ausspreche bei ihm, der mich besser kennt, als ich mich selbst. Der mich
mehr liebt, als ich es je zu fassen vermag.
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Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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