Weg-Wort vom 16. Mai 2007
Der Erde Sorge tragen (Psalm 93)
Wir könnten den 93. Psalm auch überlesen. Er ist so kurz. Er hat nur fünf
Verse. Das Thema, das er behandelt, füllt auch andere Psalmen und dort
meist ausführlicher und klarer. Wie gesagt, wir könnten diesen 93. Psalm
vergessen, wenn, ja wenn da nicht dieser Vers wäre: Wie fest ist die Erde
gegründet! Nie stürzt sie ein. (Ps 93.1c)
Fast möchte ich sagen: Wir wissen es anders! Unsere Wissenschaftler sagen
uns relativ genau, wie lange die Sonne die Erde noch bescheinen wird. Danach
ist Leben auf der Erde nicht mehr möglich! Die Wissenschaftler haben auch
ein beängstigendes Bild davon, was die Klimaerwärmung bewirken wird. Sie
können uns auch ausrechnen, bis wann die Erdöl- und Erdgasvorräte reichen.
Wie lange es dauert, bis es keinen Wald mehr gibt auf der Welt, wenn wir
nicht schon lange notwendige Massnahmen ergreifen.
Sie sagen uns auch, welche Krankheiten uns einholen werden, wenn wir nicht
vorsichtiger und sparsamer mit unserer Chemie und unseren Medikamenten
umgehen.
Meine Bild ist: Die Erde steht nicht fest gegründet! Und sie steht in der
Gefahr, schon bevor die Sonne erlöscht, einzustürzen! Ich mag darum nicht
über den Witz lachen, wo sich zwei Planten treffen, und der eine zum anderen
sagt: Mir geht es schlecht! Ich habe homo sapiens! Darauf der andere: Du,
ich kann dir sagen, das geht von selbst vorbei!
Die Erde hat den homo sapiens! Und wenn wir nicht schnellstens auf den
König der Welt hören, so wird Gott im 93. Psalm genannt, dann ist es
endgültig aus mit uns, mit dieser Welt. Seine Schöpfung ist sein Haus. Und
wir müssen dieser Schöpfung endlich Sorge tragen. Was du an Weisungen
gabst, hat sich als zuverlässig bewährt. Es sei dein Haus, Herr, für alle
Zeiten geheiligt. (Ps 93.5)
Mit freundlichen Grüssen
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Hauptbahnhof Zürich
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