Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 6. November 2019
Lichterweg
Vor kurzem konnte ich an einem Lichterweg teilnehmen. Es war eine besinnliche Feier, die
mir eine Aus- und Lichtzeit ermöglichte.
Wir versammelten uns im Freien, und bei der Eröffnung der Feier raste plötzlich ein
Velofahrer vorbei. Ein kurzes Oh! Und uns allen wurde bewusst, dass es genau darum geht,
den "rasenden Alltag" hinter uns zu lassen und uns auf den Weg in die Stille zu
machen.
Den Lichtern am Weg folgend, gelockt von der Blasmusik, bewegte sich die Gruppe still, in
Gedanken versunken, meditierend, aus dem Alltag steigend und aufsteigend zum Friedhof. Um
ein Feuer versammelt fand dort eine besinnliche Feier mit Gedenken an die Vorboten und
Zeugen und Zeuginnen des Glaubens statt. Den Kehrvers, "Du bist das Licht zur
Erleuchtung der Völker" wiederholend, hörten wir dazwischen auf beeindruckende Worte:
"Es kann wohl sein, dass wir das Anderssein der Anderen nicht als lichtvolle
Bereicherung angenommen haben..." "Gott, der die Liebe ist, wird sich unserer
Engherzigkeit erbarmen.»
In Stille wurde noch durch den Friedhof gegangen. Ich war in Gedanken bei den mir
bekannten oder unbekannten Zeugen des Glaubens, dankte ihnen für ihr gelebtes Engagement,
bat sie um Unterstützung in Kirche und Welt und berichtet von den Nöten unserer Zeit.
Ihrer Fürsprache gewiss, der Lichtspur folgend, versammelte ich mich dann mit den anderen
zu Tee und Kuchen. Ein besinlicher, friedvoller Abend.
Dieses Angebot findet man nicht überall. Auch wenn Sie vielleicht nicht die Möglichkeit
haben, einen Lichterweg in einer Gruppe zu gehen, so ist eine Aus- und Lichtzeit immer
wieder möglich. Eine Kerze anzünden. Stille geniessen. Meditieren. Beten.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
https://www.bahnhofkirche.ch/weg-wort-abonnieren-abbestellen/