Weg-Wort vom 28. September 2012
Erntedank
Mein Vater spricht heute noch gern vom "Bet-Ruf", den er als Kind in seinen
Sommerferien auf der Alp erleben durfte. Jeden Abend um 8 Uhr sang der
Älpler ein Bittgebet von der Alp über Feld und Wald. Ein Lob Gottes und die
Bitte um gedeihliches Wetter und Verschonung von Unwetter.
In katholischen Kirchen wird von Mai bis September vor dem Segen am Ende des
Gottesdienstes der Wettersegen gebetet. Ebenfalls ein Bittgebet um
gedeihliches Wetter und Verschonung von Unwetter.
So liegt es auf der Hand, dass wir jetzt zur Erntezeit auch danken für
alles, was uns an Gutem und Feinem geschenkt wird.
Vieles liegt in unserer Hand. Die rechte Saat zur rechten Zeit und aufs
rechte Feld. Bauern, Wald- und Feldarbeiterinnen sowie Gärtner wissen, was
das heisst. Es gibt viel zu tun. Für vieles gibt es Versicherungen:
Ernteausfall, Hagel und Unwetter. Am Ende aber, wenn wir in den süssen Apfel
beissen, wissen wir, dass neben Bäuerin und Versicherung Gottes Segen ganz
wichtig ist. Das Wetter können wir nicht beeinflussen Gott sei Dank! Auf
allem Gedeihen liegt auch Gottes Segen. Wir bitten darum und beten dafür;
das ist gut so!
Und jetzt dürfen wir danken. Danken für die gute Ernte, danken für das
tägliche Brot und all die köstlichen Früchte der Erde.
Im Jahresverlauf ist der Erntedank für mich wie das Tischgebet am Mittag.
Ein Dank den Bauern und Bäuerinnen, den Feldarbeiterinnen und den Gärtnern.
Ein Dank allen, die werken und wirken und sich darum bemühen, dass wir
geniessen können. Und ein grosser Dank an Gott, der all dies möglich macht.
Guter Gott, lass uns nie vergessen,
wir haben Tag für Tag zu Essen,
in Dankbarkeit lass uns nun,
wo immer möglich Gutes tun.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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