Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. Januar 2018
Die fünfte Jahreszeit
Abgesehen von der Erfahrung, dass Erwachsene uns Jugendliche freundlich aufgenommen haben,
ist mir aus meiner „religiösen Herkunftsfamilie“, also aus der Kirchgemeinde, in der ich
als Kind, Teenager und junge Frau meine „ersten Glaubensschritte" getan habe, die
Fröhlichkeit in Erinnerung, die ich dort erlebt habe.
Wir haben viel gelacht. Bei der Vorbereitung von Familiengottesdiensten, im Kirchenchor,
in der ökumenischen Bibellesegruppe, am jährlichen Gemeindefest, während der Retraite der
Kirchenpflege, beim gemeinsamen Putzen der Kirchenküche: es gab gleichermassen
Ernsthaftigkeit und Heiterkeit.
Wenn ich Jahre später Besuche in meiner Gemeinde gemacht habe, haben wir uns, wie in einer
„richtigen Familie“ erinnert:
„Weißt Du noch wie wir damals…“. Es sind immer die lustigen Begebenheiten, von denen wir
sprechen. An diese angehängt kommen die Erinnerungen an geteilten Glauben und an gute
Menschen mit.
Jetzt, im Fasching, erinnere ich mich an Herrn und Frau Herzer, damals Mittsiebziger, die
am kirchlichen Faschingsball vor mir getanzt haben - mit Hütchen auf dem Kopf, mit ins
Gesicht gemalten Herzen, mit Schwung und mit einem Lachen im Gesicht. Dass wir Fasching
gefeiert haben und dass wir fröhlich waren, hat mich spüren lassen, dass wir als Christen
nicht gegen diese Welt, sondern in dieser Welt leben. Die bei uns herrschende
Fröhlichkeit, hat uns vor biederer, verklemmter Frömmigkeit bewahrt. Vielleicht war es
auch umgekehrt: Unser Glaube hat uns tanzen lassen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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