Weg-Wort vom 3. September 2009
Herr weise mir den Weg und mache mich willig, ihn zu gehen.
(aus dem Gebet der Heiligen Brigitta)
Zweimal begegnete mir die heilige Brigitta innert kurzer Zeit. Ein
Kugelschreiber mit ihrem Gebet und eine Ansichtskarte fanden über
verschiedene Wege auf meinen Tisch. Dies nehme ich als Anregung mich mit ihr
zu beschäftigen.
Das Mädchen Brigitta wurde in eine fromme schwedische Adelsfamilie geboren.
Sie wünschte früh einem Orden beizutreten. Die Sehnsucht nach Gott sei bei
ihr sehr ausgeprägt gewesen. Vielleicht war dies der Grund, dass man sie
bereits mit dreizehn Jahren aus der behüteten Kindheit entlassen und
verheiratet hat.
Ihrem Mann hat sie acht Kinder geboren. Als dieser auf der gemeinsamen
Pilgerreise nach Santiago verstarb, gründete sie einen neuen Orden zur
Armenpflege. Seit langem hatte Brigitta Visionen. Als Witwe war sie frei
ihrem göttlichen Auftrag zu folgen. Sie wollte Frieden im 100- jährigen
Krieg stiften. Dazu versuchte sie den Papst zu bewegen von Avignon nach Rom
zurück zukehren. So übergab sie die Leitung des Ordens ihrer Tochter und
übersiedelte nach Rom, um als Frau im Rom des 14. Jahrhunderts
internationale Politik zu machen.
Wohl nicht alle Aufgaben, die ihr das Leben stellte, sind Brigitta leicht
gefallen. Sie übernahm sie, weil sie darin ihren Lebensauftrag erkannte. Sie
nutzte dazu ihre Fähigkeiten und Verbindungen, ihr Geld. In Rom gründete sie
ein Hospiz für Arme in dem sie selber auch diente. Wenn sie dabei war zu
verzagen, dann half ihr ihre Ausdauer im Gebet weiter.
Der Essenz ihres Gebetes entnehmen wir, dass auch Brigitta immer wieder mit
sich gerungen
hat. Dabei hat sie gewusst, dass ihr nichts anderes bleibt als weiter den
Weg mit Gott zu gehen.
Sie tat es mit Entschlossenheit und Zuversicht. Ihr Glaube hielt sie in
Bewegung. Mit neunundsechzig Jahren pilgerte sie von Rom nach Jerusalem.
Danach lebte sie in Rom. Herr weise mir den Weg und mache mich willig, ihn
zu gehen!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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