Weg-Wort vom 12. Juli 2010
Gemeinsame Grundsätze und Leitlinien, eine gemeinsame Moral
Wir geraten immer wieder aneinander, meine Arbeitskollegen und ich, aber
das sind halt meine Grundsätze! Wenn sie denen nicht passen, gibt es
Streit. Das sagt ein Mann zu mir.
Grundsätze, Leitlinien, eine Moral, an die wir uns halten, das haben wir
alle. Aber leben wir nicht davon, dass eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft
- sogar die weltweite - gemeinsame Grundsätze, gemeinsame Leitlinien, eine
geteilte Moral haben sollten, die gilt? Natürlich entgegnen jetzt viele: Ja,
wenn die Anderen sich nur daran halten würden, dann würde ich diese
Grundsätze auch einhalten!
Nun, wenn es um Grundsätze, um Leitlinien, um Moral geht, dann erreichen wir
nur etwas, wenn wir uns selber pro-aktiv und auf Vertrauen hin schon einmal
an diese Grundsätze, Leitlinien, an diese Moral halten. Wer hier
Vorleistungen bringt, wird etwas erreichen.
Wir kennen das aus den Familien. In vielen Familien gelten geteilte
Grund-sätze, Leitlinien, eine Moral. Kindern gelingt es, sich daran zu
halten, wenn diese von den Eltern und älteren Geschwistern auch eingehalten
werden.
Wenn fremde Menschen aufeinander treffen und miteinander den Weg gehen
wollen oder müssen, dann muss über die Grundsätze, die Leitlinien, die
Moral, die gelten soll, gesprochen und verhandelt werden. Und das gilt in
noch stärkerem Mass für Gemeinschaften und Gesellschaften.
Wir Christen wissen darum. Aus dem alten Bund Israels mit Gott haben wir die
10 Gebote. Sie stammen aus dem Gespräch zwischen Gott und seinem Volk. Von
Jesus haben wir das über allem stehende Liebesgebot, das sogar die
Feindesliebe mit einschliesst.
Wenn wir das gemeinsam vorleben und leben, dann hat übertriebener und damit
tödlicher Individualismus keine Chance und die Gemeinschaft wird stark und
macht uns - als ihre Glieder stark.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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