Weg-Wort vom 24. Oktober 2013
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Als ich vor einem Monat einen regelmässigen Besucher der Bahnhofkirche
fragte, was das sei, antwortete er ohne nachdenken zu müssen: "Ein
Countdown!" Ich gab zur Antwort: "Nein, ein schlechter Pin-Code!" - Wir
lachten.
Er hat natürlich recht gehabt mit seiner Antwort: Es ist und bleibt ein
Countdown, aber für wen? Der letzte, den ich in Erinnerung habe, war, als
irgendeine Trägerrakete ins All startete.
Aber sonst? Könnte der Countdown uns gelten, unserer Welt, Gottes Schöpfung
und wir steckten mitten drin? Dabei ginge es nicht um den Start in neue
Welten, sondern um den Weg der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Und ich
frage, wie lange sind wir noch von Ground Zero für unsere Welt entfernt?
Es ist kein Harmaggedon, sondern nüchternes Erkennen, dass wir es an
Sorgfalt gegenüber unserer Welt und Gottes Schöpfung vermissen lassen und
dass das Folgen hat. Folgen, deren Ansätze wir zu spüren bekommen und wir
wissen dabei nicht, was alles noch auf uns und unsere Nachkommen zukommt.
Und es ist nicht Gott, der unsrer Welt ein Ende zu bereiten droht, viel
schlimmer, wir sind es selbst. Da rechne ich meine Autofahrten und meinen
Konsum, meinen ökologischen Fussabdruck dazu. Aber auch die grässlichen
Verbrechen, wie die, welche in einem Einkaufszentrum in Nairobi, verübt
worden sind. Verbrechen im Namen irgendeines Gottes pervertieren allen
Glauben und zerstören jegliche Glaubwürdigkeit der sogenannt Glaubenden. Was
sie machen ist wirklich Gotteslästerung.
Wie schnell ist dabei zerstört? Wie lange braucht ein Leben, um gross zu
werden? Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten und er hat uns im
ersten Testament verheissen, dass nie wieder eine Sintflut kommen werde, um
alles Fleisch zu vernichten. Der Regenbogen als Zeichen des Bundes zwischen
Gott und seiner Schöpfung steht dafür.
Warum tun wir es dann und wo stecken wir in diesem selbstverursachten
Countdown, bei 7 oder schon bei 2? Warum bekommen die Kräfte, die dem Erhalt
der Schöpfung dienen, so wenig Unterstützung? Könnten wir uns nicht vermehrt
danach ausrichten? Erhalten ist doch besser als Zerstören. Gott behüte uns.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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