Weg-Wort vom 12. März 2007
Einsatz für die Unterdrückten (Psalm 76)
Israel hat erlebt, dass Gott in Ägypten eingegriffen hat, und es hat die
Erfahrung gemacht, von seinem Gott in das Land der Verheissung geführt
worden zu sein. Die Geschichte Israels und sein Glaube an Gott sind
untrennbar miteinander verbunden.
Der 76. Psalm feiert genau diesen Gott, der in jedem Moment der Geschichte
seines Volkes für sein Volk da ist. Das ist seine Macht und darauf baut
Israel sein Leben auf. Im Psalm wird darum berichtet, wie der Gott Israels
alle Angreifer Jerusalems besiegt, ja, wie er die ganze Welt regiert.
Solcher Glaube hat Zündstoff in sich, vor allem wenn wir heute daran denken,
wie umstritten der Tempelberg in Jerusalem ist. Drei Religionen, Juden,
Christen und Muslime, scheinen sich darum ernsthaft zu balgen. Ich bete
dafür und hoffe, dass sich diese Probleme friedlich lösen lassen. Und
eigentlich zähle ich auf die Zurückhaltung von Juden, Muslimen und Christen.
Wenn ich nämlich Jesus richtig verstanden habe, will er, dass wir, die sich
von ihm bewegen lassen, die Geschichte so schreiben, dass sie friedlich
verläuft und alle Menschen guten Willens in Gerechtigkeit und Solidarität
profitieren lässt welchen Glauben oder Religion sie auch haben mögen.
Und da treffe ich mich mit dem 76. Psalm. Ganz besonders möchte Jesus, ganz
gleich wie der Gott Israels, den Jesus seinen Vater nennt, dass alle
Unterdrückten der Welt gerettet werden. Im 76. Psalm wird das so fomuliert:
Gott stand auf und gab seinen Spruch:
Er will alle Unterdrückten der Welt retten! (Ps 76.10)
Wo arbeiten wir daran in unserer ganz persönlichen Lebensgeschichte?
Mit freundlichen Grüssen
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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