Weg-Wort vom 16. März
Schlüssel
Die meisten von uns haben wohl immer einen Schlüssel bei sich, den Haus-
oder Wohnungs¬schlüssel oder gar einen ganzen Schlüsselbund. Was wäre unser
Leben ohne Schlüssel? Wie hilflos sind wir schon gewesen, wenn wir sie
verlegt oder verloren haben! Wie viel Zeit haben wir schon bei der Suche
nach unseren Schlüsseln verloren?
Wir brauchen nicht nur Schlüssel, um durch verschlossene Türen zu gelangen.
Im übertragenen Sinn brauchen wir auch Schlüssel, um Menschen
aufzuschliessen, die mit uns leben oder uns begegnen. Es sind manchmal ganz
kleine Schlüssel, die Herzenstüren öffnen können mit behutsamer, zärtlicher
Hand. Grobe Hände ohne Fingerspitzengefühl können so einen Schlüssel gar
nicht richtig fassen.
Welche Schlüssel gebrauche ich, um verschlossene Gesichter und Herzen zu
öffnen? Den Schlüssel des Geldes, der Macht und Autorität? Mit dem Schlüssel
des Geldes öffnet sich fast jede Tür nur nicht die Tür zum Vertrauen. Als
Christinnen und Christen sollten wir andere Schlüssel in der Tasche haben.
Manche versuchen es mit Blumen. Das ist kein schlechter Schlüssel, denn
Blumen zeigen Aufmerksamkeit und machen Freude. Wann habe ich zum letzten
Mal Blumen mitgebracht den Eltern, dem Ehepartner, der Schwiegermutter?
Die Liebe ist der Universalschlüssel, der zu allen Türen passt. Schon ein
kleiner Schlüssel kann zentnerschwere Türen öffnen. Und denken wir daran,
was der kleine Zündschlüssel im Auto für eine Energie in Bewegung setzt!
Für wen bin ich selber ein Schlüssel? Habe ich die Kraft, einen Menschen
aufzuschliessen, der verkrampft, verbittert ist? Sehe ich mich als Werkzeug,
als Schlüssel in der Hand Gottes, der mich dazu berufen hat, Menschen
aufzuschliessen für das Vertrauen, für den Glauben, für das kirchliche
Leben? Vielleicht werde ich dadurch für einen anderen Menschen zur
Schlüsselfigur.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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