Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 23. November 2016
Pythagoras
Meine kleine Grossnichte ist ein kluges Köpfchen. Zählen bis 10 kann sie bereits im
Schlaf. Ihr Vater hat mit ihr gespielt und unzählige Male vorwärts und rückwärts gezählt,
dass er, etwas müde inzwischen, fand: „Zeit dem Kind etwas Neues beizubringen, wie wär’s
mit dem Satz des Pythagoras?“ 30 Minuten später hatte das Mädchen den Satz des Pythagoras
auswendig gelernt. Nur, wozu dieser gut sein soll, wird sie vermutlich erst in einigen
Jahren lernen.
Es gibt so vieles, was wir zwar bedienen und auswendig, aber kaum verstehen und ergründen
können: Telefon, Internet und Radio zum Beispiel. Dazu gehören Begriffe wie analog,
digital, UKW und DAB. Ich kann auch heute noch gut verstehen, warum mein Cousin vor 50
Jahren, als er zum ersten Mal einen Telefonhörer am Ohr hatte und eine Stimme hörte,
diesen Hörer ganz erstaunt anschaute und sagte: „Da isch öpper dinne!“
Auch wenn ich weiss, dass der Mensch vor allem aus Flüssigkeit besteht, dass Knochen,
Muskeln, Organe und Hormone Bestandteile von uns sind, so bleibt doch jeder Mensch
einzigartig, unverkennbar… ein Original eben. Wir sind nämlich mehr als all die gezählten
Knochen und die erforschten Innereien.
Nicht alles im Leben ist greifbar und begreifbar. Vieles ist und bleibt ein Wunder, wie
das Leben, von der Entstehung bis zum Tod und darüber hinaus. Wir müssen nicht alles
wissen. Wir dürfen aber dankbar sein für das Erforschte und das Unerforschte, für das
Geheimnis und das Geheimnisvolle.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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