Weg-Wort vom 12. Dezember 2011
Nehmt einander an
"Nehmt einander an." So sagt es der Apostel Paulus im 15. Kapitel des
Römerbriefes im 7. Vers! Ein notwendiger Aufruf, eine Aufforderung, in der das zum
Ausdruck kommt, was viele unter uns oft so sehr vermissen.
Es ist eben alles andere als selbstverständlich, dass wir einander annehmen. Ob in den
Familien, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft. Wie oft ist es so, dass es uns mehr als
schwer fällt, andere anzunehmen, sie erst einmal zu akzeptieren wie sie sind, ohne gleich
das grosse "Aber" mitzudenken.
Auch in unseren Kirchgemeinden sieht es nicht unbedingt anders aus. Seien es
Glaubensfragen, liturgische Entscheidungen oder Fragen unterschiedlicher Lebenspraxis -
einen vermeintlichen Grund, sich mit der gegenseitigen Annahme schwer zu tun, gibt es wohl
in vielen Gemeinden.
Darum nehmt einander an. Ein notwendiger Aufruf. So wird vor allem in der Adventszeit
vielen unter uns deutlicher bewusst, wenn es gerade so nicht ist, wenn eher Konflikte
ausgetragen oder Vorbehalte festgehalten werden, wenn alter Streit nicht weichen will oder
neue Gräben aufgerissen werden. Die Adventszeit macht empfindsamer für das, was nicht so
ist, wie es sein sollte -und sie stärkt die Sehnsucht danach, dass es anders sei. Dass wir
einander annehmen.
Und dass sich das dann auch konkret ausdrückt: In der gelebten Gemeinschaft innerhalb der
Familie, im Kreis der Kollegen und Kolleginnen, in der Nachbarschaft, in der Gemeinde, in
Mitmenschlichkeit und Geschwisterlichkeit.
"Darum nehmt einander an, wie auch Christus euch angenommen hat, zur Ehre
Gottes." (Rö 15,7)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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