Weg-Wort vom 6. September 2012
Zivilcourage - Ethik des Herzens
Nicht wegschauen - handeln! Bitte eingreifen! Aufrufe dieser Art begegnen
uns in den letzten Jahren immer häufiger. Wir brauchen Zivilcourage, wen wir
uns für die Rechte der anderen einsetzen.
"Wenn jemand Gerechtigkeit liebt, in ihren Mühen findet er die Tugenden."
(Weisheit 8.7) Seit Platon gibt es die vier Tugenden: Weisheit, Tapferkeit,
Besonnenheit und Gerechtigkeit. Für mich ist die Zivilcourage eine weitere
Tugend - eine Ethik des Herzens. Sie erfordert von uns Menschen Mut! Den
Mut, im richtigen Moment den Mund aufzumachen für ein offenes Wort am
richten Platz, Ungerechtigkeiten und Unwahrheiten aufzudecken. Zivilcourage
ist auch der Mut zur abweichenden Meinung, Haltung und Handlung. Und
zugleich der Mut, die nicht immer vorhersehbaren Risiken und Nachteile in
Kauf zu nehmen.
Machen wir den MUND auf, wenn über einen Menschen Ungerechtigkeiten erzählt
werden?
Öffnen wir die AUGEN, wenn ein Mensch geschlagen oder bedroht wird?
Reagieren wir, wenn wir Geräusche von Schlägen und das Schreien eines
Menschen HÖREN?
HANDELN wir?
Der grösste Feind der Zivilcourage ist im Verschliessen der menschlichen
Sinne. Oft ist es einfacher die Augen, den Mund und die Ohren zu
verschliessen! Es fordert heraus, uns nach den Grundwerten von Wahrheit,
Gerechtigkeit, Liebe und Solidarität zu richten. Doch Schweigen, nicht
hinhören, und die Tatenlosigkeit kann fatale Folgen haben. Nicht nur, dass
dem Opfer nicht geholfen wird; Passivität kann als Zustimmung fehl
interpretiert werden.
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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