Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 24. Februar 2020
Das Werk seiner Hände
Ich freute mich jedes Mal, wenn ich als Kind zu meinen Grosseltern in die Ferien fahren
durfte. Mein Grossvater hatte eine Töpferei. Es war ein Betrieb mit mehreren Angestellten,
in dem die meisten Töpferwaren maschinell hergestellt wurden. Ich konnte tagelang durch
die Fabrik streunen und zuschauen, wie aus dem Grundmaterial, dem Ton, die Keramikprodukte
entstanden.
Am meisten freute ich mich, wenn mein Grossvater sein Büro verließ, und sich an eine
Töpferscheibe setzte. Ich sah zu, wie eine Schale, eine Vase oder ein Krug zwischen seinen
Händen entstand:
Er schnitt mit dem Draht einen Klumpen Lehm ab und drückte ihn fest auf die Scheibe, damit
er festklebte. Er schaltete den Motor ein und zentrierte den eiernden Klumpen, bis er ganz
rund lief. Danach konnte er mit dem Aufbau der Form beginnen.
Ich staunte darüber, dass er aus jedem Lehmklumpen etwas Anderes machen konnte. Er lebt
schon lange nicht mehr. Wir haben aber noch Tassen, Krüge und Schalen im Gebrauch, die von
seinem Geschick und seiner Kreativität erzählen.
Du, Gott, bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer.
Wir alle sind das Werk deiner Hände. Jesaja 64, 7
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Grossvater… … und ich
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