Weg-Wort vom 7. August 2007
Miteinander teilen gemeinsam handeln (Psalm 112)
Sind Sie ein grosszügiger Mensch? Machen Sie gerne Geschenke? Geben Sie
gern? Helfen Sie gern? Ich hoffe es! Denn darin liegt nach dem 112. Psalm
eine grosse Verheissung: Gut hat es der Mensch, der schenkt und leiht, wenn
er sein Gewerbe redlich betreibt. Er steht für immer unerschüttert; ein
Gerechter wird niemals vergessen.
Er hat festen Mut und fürchtet sich
nicht. (Ps 112.5f,8a)
Hängen bleibe ich nur beim Wort redlich.
Was meint der Psalmbeter damit?
Nun, ich vermute, dass er damit auch die Möglichkeit meint, einmal nicht zu
geben, nicht grosszügig zu sein. Denn damit ist es ähnlich wie mit dem
Erlauben und Verbieten, mit dem Ja und Nein in der Erziehung. Manchmal macht
es Sinn, grosszügig zu geben. Es ist ein Akt der Liebe. Und manchmal macht
es Sinn, nicht zu geben. Und auch das ist ein Akt der Liebe. Redlich
hiesse dann: Ich schaue genau hin, damit ich entscheiden kann, wie ich mich
verhalte.
Ganz besonders gefordert ist unsere Grosszügigkeit bei den Armen. Der Psalm
sagt deutlich: Für die Armen gab er verschwenderisch aus; seine
Gerechtigkeit bleibt; seine Macht steht in Ehren. (Ps 112.9)
Dafür können wir immer noch mehr tun als Einzelne und als Schweiz!
Und wie steht es mit den Knausrigen? Mit denen, die alles an sich raffen?
Mit denen, die immer mehr haben wollen?
Der Psalm ist da eindeutig. Er nennt sie die Boshaften und sagt von ihnen:
Der Boshafte sieht es voller Ärger (wie die anderen geben und helfen und
von Gott gelobt werden); er fletscht seine Zähne und ist schon dahin. Was
die Boshaften wünschen, ist alles vertan. (Ps 112.10) Gott muss nicht
einmal eingreifen! Die Knausrigen, die alles für sich behalten wollen,
isolieren sich selber so, dass sie gar keine Zukunft haben!
Mit freundlichen Grüssen
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