Weg-Wort vom 22. Dezember 2009
Gutes tun!
Immer neu zieht es uns hin zu dieser alten Geschichte von der Geburt des Kindes. Als ob
sie etwas anrührt in uns, was mehr ist als fromme Tradition. Mit diesem Fest und mit
dieser Geschichte des Kindes wird auch unsere eigene Kindheit wieder wach: Die Erinnerung
an Liebe und Geborgenheit, an Vertrauen und Fürsorge. An einen Zauber, den wir nicht
erzeugen können, mit aller Kunst nicht: Er ist einfach da. Hinter dieser Geschichte muss
ein Geheimnis liegen, das das unseres eigenen Lebens ist.
Und, wenn es um unsere Erinnerungen geht, dann ist es ja nicht so, als ob sie nur die
heile Welt kennen. Doch durch die Bilder der Erinnerung scheint etwas anderes hindurch. Es
ist die Ahnung von einer heilen Welt, wie Gott sie gemeint hat. Es sind Bilder vom Heil,
die älter sind als jeder und jede einzelne von uns. Wir tauchen gleichsam in sie hinein.
Vielleicht darum rührt die Weihnachtsgeschichte uns so tief an.
Und auch diese Geschichte gaukelt uns nicht die heile Welt vor. Alles, was hier geschieht
– es geschieht auf dem Hintergrund einer dunklen Welt. Da ist die Volkszählung, die ein
Kaiser heraufbeschwört, die Steuerschätzung, die nur dazu dient zu ermitteln, wie viel man
noch aus den Untertanen herauspressen kann. Da ist die Herbergssuche derer, die heimatlos
durch Bethlehem irren. Die ersten Empfänger der Weihnachtsbotschaft sind Menschen am Rande
der Gesellschaft. Da ist der Provinzfürst in Jerusalem, der Angst hat vor einem neuen
Herrscher aus Bethlehem und sich vor ihm schützen will, indem er alle Kinder zu töten
befiehlt. Die Weihnachtsge-schichte spricht von der Gnade Gottes in einer oft gnadenlosen
Welt.
Und den Anfang dazu machen nicht wir. Gott hat ihn gemacht, indem er uns Menschen immer
wieder motiviert zu guten Werken. Gott hat den Anfang gemacht mit der Geburt des Kindes,
und wir dürfen ihm folgen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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