Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 11. September 2014
Fundament
Wir wissen nicht nur aus der Bibel, dass ein Haus auf Sand gebaut, nicht
lange steht. Ein gutes Fundament steht jedem Haus gut an. Auch uns steht es
gut an.
Es ist der Boden, auf dem wir stehen, in dem wir Halt finden für unsern
Alltag. Ein gutes Fundament hilft jedem und jeder das eigene Leben zu
bewältigen.
Was aber passiert, wenn aus gutem Fundament eine Waffe wird, ein Messer, ein
Gewehr, scharfe, spitze und schneidende Worte, wenn damit verletzt wird,
gefoltert, gemordet? Wenn dieses Fundament auf einmal nicht mehr Grund zu
einem dem Wachsen und Blühen jeder Existenz zugewandten Leben ist, sondern
Grund sich Sprenggürtel um den Bauch zu schnallen und andere mit sich in die
Luft zu jagen? Was ist da passiert mit dem Glauben, dass er nicht mehr Boden
ist, sondern bodenlose Grausamkeit legitimieren soll?
Was ist mit den Menschen passiert, die Gewalt und Zerstörung als den
einzigen Weg ansehen, zu Gehör, zu Gerechtigkeit zu gelangen? Was ist mit
den Menschen passiert, dass sie ihre Zukunft nur noch darin sehen, sich
selbst und andere zu zerstören, die eigene Zukunft und die anderer wie ein
Licht auszublasen? Was ist da passiert, dass gelungenes Leben ins Jenseits
transferiert wird, dass es ennet dem Jordan zu suchen und zu finden sei?
Nine-eleven: Vor 13 Jahren, es war ein Dienstag, haben Menschen Flugzeuge in
die Twin Towers gelenkt und diese dem Erdboden gleichgemacht. Tausende von
Menschen wurden mit einem Schlag gemordet und nicht nur die USA, auch die
westliche Welt in ihren Fundamenten erschüttert.
Die goldene Regel als Fundament aller Religionen ist da einmal mehr mit
Füssen getreten worden, oder so in ihr Gegenteil verkehrt, wie es fast nicht
mehr auszuhalten ist.
Und wie ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen
um.
So steht es im Lukas-Evangelium und so sollen wir es handhaben, in allen
Bereichen unseres Lebens, in der Wirtschaft, in der Politik, im persönlichen
Leben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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