Weg-Wort vom 18. Dezember 2009
Der Herr ist nahe!
Der Apostel Paulus schreibt: „Freut euch im Herrn allezeit! Nochmals will ich es sagen:
Freut euch! Lasst alle Menschen eure Freundlichkeit spüren. Der Herr ist nahe. Sorgt euch
um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit
Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,
wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“ (Phil 4.4-7)
Leuchtend sind diese Worte. Sie strahlen Glaubensgewissheit aus. Sie vermitteln das, was
jeder und jede sich wünscht: Freude, Sorglosigkeit, Dankbarkeit und Frieden. Gesprochen,
nur wenige Tage vor dem Fest der Liebe, wischen sie die Sorgen und Plagen dieser Welt weg.
Sie passen zu der Vorfreude auf Weihnachten, zu den leuchtenden Kinderaugen, die den
Heiligen Abend kaum noch erwarten können. Sie beschreiben die innere Erwartung, die viele
von uns haben: Wenigstens an diesem Fest soll alles stimmen, sollen Sorgen nicht stören
und allein Freude in unseren Häusern
wohnen.
Trotzdem bleiben Fragezeichen zurück. Was ist, wenn ich diese Freude nicht spüren kann?
Was ist, wenn tägliche Sorgen meine ganze Lebenskraft kosten? Was, wenn Konflikte mit
Kollegen keinen friedlichen Weg zeigen? Was wenn gerade das Fest der Freude meine
Einsamkeit beleuchtet?
In solchen Zeiten kann eine andere Bewegung helfen, dennoch am Glauben festzuhalten.
Paulus zeigt immer wieder, dass elementare Glaubenshand-lungen, wie zum Beispiel das Gebet
oder das gütige Handeln am Nächsten, helfen können sich der Zusage Christi zu
vergewissern. Manchmal kann es den innerlichen Glaubensraum öffnen, wenn wir äusserlich
etwas tun. Das gemeinsame Gebet, sei es Dank oder Fürbitte, und die in die Tat umgesetzte
Nächstenliebe sind von Gott gegebene Möglichkeiten für uns, sein Kommen vorzubereiten,
auch wenn wir noch nicht voller Zuversicht sagen können: Der Herr ist nahe!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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