Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 16. Mail 2017
Blick nach vorn
Die Kinder vor dem Haus spielen «rückwärts laufen». Es geht nicht lange, dann geben sie es
auf. Rückwärts laufen liegt nicht in unserer Natur. Wir torkeln und stolpern, sind darauf
aus auf den Beinen zu bleiben, kommen aber nirgends hin.
Ich erinnere mich daran, dass auch ich als Kind dieses Spiel immer nur kurz versucht habe.
Ich lasse mir das als Bild für uns Christen dienen:
Laufen wir mit dem Rücken zum Ziel sehen wir Generationen von Menschen, die vor uns
gelebt, geliebt und geglaubt haben:
Wir sehen das (verlorene) Paradies und die herumziehenden Erzväter.
Wir sehen Mose, wie er das Volk aus dem Exil führt und die Gebote empfängt. Wir können uns
König David im Kampf gegen Goliath vorstellen. Wir lesen Worte der Propheten.
Wir wissen, dass Jesus Menschen geheilt hat, dass er gekreuzigt wurde, auferstanden und in
den Himmel aufgefahren ist.
Paulus ist umhergezogen, Gemeinden sind entstanden und unsere Bibel.
Die protestantischen Kirchen feiern, dass vor 500 Jahren die Reformation dem Christentum
neue Impulse gegeben hat. Nicht nur Luther und Zwingli, auch viele andere Menschen haben
damals Mut bewiesen und der Kirche und der Welt vorausschauend eine Wende gegeben.
Ich möchte, dass die Menschen, die nach uns kommen, nicht nur unsere Rücken sehen.
Wenn ich als Christ nach vorne schaue, geht mein Blick zum wiederkommenden Christus. Auf
ihn gehe ich zu, und er kommt mir entgegen.
In dieser Bewegung habe ich ein Ziel und nicht nur Vergangenheit.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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