Weg-Wort vom 17. Februar 2010
Gerade bei der Kälte der letzten Wochen habe ich mein gutes Schuhwerk
genossen: Es hält meine Füsse warm; und wenn ich das Haus verlasse, brauche
ich keine Angst zu haben, bei der nächstbesten Eisfläche auszurutschen. Das
gute Profil hilft.
Ich schätze diese Sicherheit umso mehr, als ich ja weiss, dass sich viele
Menschen bei Schnee und Eis nicht mehr auf die Strasse getrauen, trotz
bestem Schuhwerk. Die Angst umzufallen, auszurutschen ist zu gross.
Es ist jedenfalls so, dass das passende Schuhwerk viel Sicherheit verleiht:
Und dann passiert es dir, dass du trotz gutem Schuhwerk, neben den Schuhen
stehst.
Und dieses Gefühl ist ganz eigenartig. Du stehst da und schaust dir selber
zu, bist einerseits wie gelähmt und andererseits machst du etwas völlig
automatisch bist nicht mehr Dich selber . Es ist etwas in Deinem Leben
verrückt worden, an einen andern Ort gestellt, wo es nicht hingehört. Du
nämlich bist nicht mehr, wo Du eigentlich sein möchtest: Du stehst nicht
mehr in Deinen Schuhen, sondern nebendran.
Was ist da mit der ganzen Sicherheit? Profil bringt nebenan auch nichts
mehr. Da brauche ich Unterstützung, Hilfe von aussen, einfach jemanden, der
mich wieder zurück rückt, erneut in meine Schuhe stellt, damit ich gehen
kann. - Und darauf bin ich angewiesen, dass da einer ist, auf den ich mich
total verlassen kann.
Im Psalm 31 redet der Beter so:
Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend
ansiehst und erkennst meine Seele in der Not und übergibst mich nicht in die
Hände des Feindes; du stellst meine Füsse auf weiten Raum.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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