Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 17. September 2019
Schafgeschichte 2
Vor circa 15 Jahren rettete ich Adam, einem kleinen Lamm, das Leben. Er konnte nach der
Geburt nicht aufstehen, nach einigen Bemühungen gab es seine Mutter auf, ihn immer wieder
anzustupsen und zu ermutigen. Ich habe den Kleinen mit der Flasche aufgepäppelt. Als er
gehen und stehen konnte, wollte ich ihn zur Mutter führen. Nun aber war Adam so begeistert
von meiner Pflege, dass er mir nachlief. Erst mit Hilfe Anderer gelang es uns, Mutter und
Sohn zusammenzuführen. Adam gedieh daraufhin prächtig, und ich war nicht mehr wichtig und
nötig.
Neben meiner "privaten Schafgeschichte" möchte ich Ihnen den Schluss der
gestrigen Geschichte, «Das letzte Schaf», nicht vorenthalten.
Gestern berichtete ich vom Zusammenhalt der Schafe.
Da immer wieder ein Schaf verloren geht, kommen am Ende die Schafe zu spät zum gesuchten
Kind, und auch die Hirten finden sie nicht. Was soll jetzt mit dem Geschenk geschehen, das
die Schafe sich für das Mädchen ausgedacht haben?
"'Und wenn ihr einfach trotzdem singt?' Verschämt blickt das letzte Schaf in
die Runde. 'Vielleicht hört euch das Baby, wo immer es jetzt auch ist. Es soll doch so
erstaunliche Fähigkeiten haben.'"
Und dann wird auch das letzte Schaf gebeten, mitzusingen, auch wenn es beim Üben gefehlt
hat. Natürlich erfahren die Schafe, dass das Kind ein Junge ist. Zurück auf ihrem Feld,
finden die Schafe auch die Hirten wieder. Die gegenseitige Wiedersehensfreude ist gross.
Und das Buch endet: "'Ich habe es ja immer gesagt', lacht das letzte Schaf.
'Diese Geschichte nimmt noch ein gutes Ende.' 'Diese Geschichte ist noch lange
nicht zu Ende', flüstert das Schaf mit der Mütze. 'Das ist erst der
Anfang.'"
Keine Geschichte ist so schnell vorbei. Auch meine private Schafgeschichte war nicht zu
Ende. Auf der Farm hatte ich Kräfte getankt. Danach konnte ich mich im Alltag wieder in
neuer Frische für Waisenmädchen einsetzten. Unsere Begeisterung und tatkräftige Mitarbeit
ist immer wieder gefragt. Und unterschätzen Sie nie die "Reichweite" eins Liedes
oder eines Gebetes.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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