Weg-Wort vom 17. Juli 2012
Umarmen
Wenn ich an einem heissen Sommertag dort, wo ich wohne, in den Wald einbiege, umfängt mich
angenehme Kühle. Die Sonne malt goldene Lichter auf den weichen Boden und die Zweige der
Bäume neigen sich, als wollten sie mich umarmen. Das tut gut.
Wenn Väter oder Mütter ihr Kind aus dem Wagen nehmen, dann halten sie es nicht ängstlich
von sich weg, sondern nehmen es auf den Arm und legen den anderen Arm um es herum; und das
Kind spürt die Liebe und Güte der Eltern. Das tut ihm gut und den Eltern auch.
Trotzdem, ich gebe es zu, ich bin nicht so gut im Umarmen. Ich bin, glauben Sie es oder
nicht, eher scheu. Es braucht viel Vertrauen und gemeinsame Geschichte, bis ich einmal
jemanden umarme. Dabei weiss ich ganz genau, dass mir das und (vielleicht) dem anderen gut
tut.
Und jetzt heisst es in der Bibel, im 32. Psalm, im 10 Vers heisst es in der
Lutherübersetzung: "Wer auf den Herrn hofft, den wird die Güte umfangen."
Gottes Güte umfängt uns. Das ist wie wenn Gott uns umarmt! So nah will er uns sein! So gut
will er uns tun! So liebe- und kraftvoll will er uns spüren lassen, dass er für uns da
ist!
So möchte Gott uns in unserem ganzen Leben mit seiner Güte und Liebe umarmen und umfangen.
Wer sich für Gott öffnet und auf ihn hofft, der wird spüren, wie ihn Gott mit Güte
umfängt. Das tut gut, Gott übrigens auch.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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